Kaum ein Wildkraut wird wohl so zwiespältig gesehen wie der Löwenzahn. Einerseits bringt sein knallgelbes, fröhliches Leuchten sonnige Stimmung und wer hat sich als Kind nicht über Pusteblumen gefreut. Andererseits ist genau diese Pusteblume ein Graus für Gartenfreunde, da die kleinen Samen an ihren Fallschirmchen sich überall ungehindert und rasch ausbreiten und so bringt der Löwenzahn mit seinen tiefen, starken, bis ein Meter lange Wurzeln jeden Gärtner zum Fluchen. So sehr er auch bei den Gartenfreunden für Ärger sorgt, so willkommen ist der Löwenzahn in der Heilkunde. Schließlich ist das Wildkraut reich an Vitamin C und Kalium und für seine heilsame Wirkung bekannt. Außerdem wirkt Löwenzahn entschlackend, was ihn sehr beliebt bei Frühjahrskuren macht. Er wirkt unterstützend bei Diabetes, stärkend bei allgemeinen Schwächezuständen und enthält Antioxidantien Weitere Anwendung findet die Pflanze bei Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen, sowie Appetitlosigkeit.
Essbar sind alle Teile des Wunderkrauts - von der Wurzel bis zur Blüte. Die Stiele enthalten die sogenannte Wolfsmilch, die bei übermäßigem Verzehr zu ein wenig Bauchgrimmen führen kann, aber giftig sind sie nicht.
Wichtig! Wie für alle Wildkräuter gilt auch für den Löwenzahn: Nicht vom Straßenrand sammeln, sondern von einer Wiese, falls die Kräuter nicht in Eurem eigenen Garten wachsen.
Die jungen, grünen Blätter lassen sich prima zu Salat verarbeiten und werden in der Küche wie Rucola angewandt. Die Blütenblätter sehen toll aus als Deko für viele Speisen von pikant bis süß. Selbstgemachtes Löwenzahn-Gelee, das landläufig auch als "Löwenzahnhonig" bezeichnet wird, ist ein Gelee/Brotaufstrich aus den gelben Blütenblättern und eine schöne und vegane Alternative zu Honig.
Ich mag Löwenzahn und er darf in meinem Garten leben, die Bienen erfreuen und tausend kleine Sonnen in den Rasen zaubern. Da passt es doch wunderbar, wenn ich sonnige Cookies mit den leuchtenden Blüten backe. Nach all dem lehrreichen haben wir uns aber auch alle einen Keks verdient - mindestens einen! 😊🌞
Die Cookies haben ein leicht blumiges Aroma und sie sind so zart, wie frische Blütenblätter. Und das Rezept für die knusperzarten Löwenzahn-Cookies und eins für einen ganz einfachen Löwenzahnhonig gibt's jetzt wie immer ganz nach dem Küstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!
Löwenzahn-Cookies
(ergibt ca. 60 Stück bei einem Förmchendurchmesser von 5 cm)
Zutaten:
1/2 Tasse Butter, zimmerwarm
5 Eßl Zucker
1 Eßl Löwenzahnhonig
1 Eßl Vanillezucker
1,25 Tassen Mehl
1/4 Tl Salz
1,5 handvoll Löwenzahnblütenblätter
Für die Deko:
Puderzucker
Zubereitung:
Die Löwenzahnblütenblätter waschen und in einem feinen Sieb abtropfen lassen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Butter mit Zucker schaumig schlagen. Die übrigen Zutaten zugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Zu einer Kugel formen und etwa eine Stunde lang im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche ca. 3 - 4 mm dick ausrollen, Blumen ausstechen und auf das Backblech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 180°C etwa 10 - 12 Minuten lang goldgelb backen. Sofort nach dem Backen auf einem Kuchengitter abkühlen lassen Und vor dem Servieren leicht mit Puderzucker bestäuben.
Kleiner Tipp: Wenn Ihr lieber mit Grammeinheiten backt, findet Ihr hier eine praktische Umrechnungstabelle: "Das Maß aller Backzutaten".
Löwenzahn-Gelee (Löwenzahnhonig)
(ergibt ca. 3 Gläser à 300 ml)
Zutaten:
200 g frische Löwenzahnblüten
1 Liter Wasser
500 g Gelierzucker 2:1
Saft einer halben Bio-Zitrone
Zubereitung
Marmeladengläser und Deckel mit kochendem Wasser gut ausspülen und abtrocknen. Die Blüten gut ausschütteln und kurz unter fließendem kalten Wasser abbrausen, damit keine Tierchen mit gekocht werden. Die gelben Blütenblätter auszupfen und in einen Topf geben. Wasser zugeben und das Ganze zum kochen bringen. 15 Minuten köcheln und etwa 12 Stunden lang, am Besten über Nacht, stehen lassen.
Am nächsten Morgen die Flüssigkeit durch ein sehr feines Sieb in einen Topf gießen. Gelierzucker und Zitronensaft zugeben und das Ganze vorsichtig wieder zum Kochen bringen. Unter Rühren nach Packungsanleitung kochen lassen (ca. 3-4 Minuten). Kochend heiß in die vorbereiteten Marmeladengläser füllen, sofort verschließen und abkühlen lassen.
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