An Christi Himmelfahrt/Vatertag wird gegrillt. Das hat, denke ich, bei 90% aller Menschen, die diesen Tag feiern, Tradition. Mein Papa hat nach der üblichen Vatertagstour mit seinen Freunden und all ihren Frauen und Kindern auch immer gegrillt. Nahezu "Pflichtprogramm" waren Steaks, Würstchen, dazu der Nudelsalat (der nie fehlen durfte), Karottensalat (sozusagen das vitaminreiche Alibi), Knoblauchsoße und frisches Brot, wobei es sich meistens um ich weiß nicht wieviele Stangen knuspriges Baguette handelte.
Wäre mein Papa noch da, würden wir garantiert auch grillen - dieses Jahr im kleinen Kreis. Und als Vatertagsgeschenk bekäme er von mir dieses tolle, rustikale Wurzelbrot. 😍
Den Ursprung hat diese Brotform in der Schweiz und sie entsteht durch mehrfaches Verdrehen der Teigstücke. Das knorrige Brot hat eine schön knusprige Kruste, wie ein Steinofenbrot, und ist innen luftig und locker wie ein Baguette. Die Zubereitung ist denkbar einfach, denn das Brot muss nicht einmal geknetet werden. Warum nicht? Damit die durch das Gehenlassen entstandenen Luftblasen drin bleiben, denn die Sorgen für die schöne Porung und Lockerheit beim Wurzelbrot.
Das Brot schmeckt superlecker und kann auch durch optionale Zutaten wie beispielsweise Kräuter, Nüsse, Oliven oder Speck aufgepeppt werden. Und es passt hervorragend (nicht nur) zu Gegrilltem. Da ich noch immer auf dem Wildkräutertrip bin, habe ich mich für eine normale Variante und eine mit Knoblauchsrauke und Löwenzahn entschieden. Ich glaube, mein Papa würde sich echt freuen und richtig schlemmen. 💕
Da alles leider ist, wie es ist, teile ich mein Brot mit Euch - bzw. zumindest das Rezept und das natürlich wie immer ganz nach dem Küstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!
Wurzelbrot
Zutaten:
350 g Weizenmehl Type 550
250 ml Wasser
1 Tl Salz
1/2 gestrichener Tl Trockenhefe
1/2 Tl Honig
Optional:
1 handvoll frische Wildkräuter, fein gehackt - z.B. Knoblauchsrauke, Löwenzahn,...) oder Walnüsse oder Oliven oder Speckwürfel - ganz nach Belieben.
Zubereitung:
Am Vortag:
Alle Zutaten (auch optionale Zutaten) in einer großen Schüssel zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig leicht bemehlen und abgedeckt bei Zimmertemperatur über Nacht gehen lassen. Keine Angst, wenn die Teigportionen etwas klein wirken. Es reicht auf jeden Fall für zwei schöne Wurzelbrote, die vor und während dem Backen nochmal gut aufgehen.
Am Backtag:
Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Teig in zwei Hälften teilen und jede Hälfte auf eine sehr gut bemehlte Arbeitsfläche geben und ganz kurz zu einer dicken Schlange rollen, bis diese rundum mit Mehl bedeckt ist. Nicht kneten - die im Teig eingeschlossene Luft soll drin bleiben! Die so entstandenen Brotlaibe auf das vorbereitete Backblech legen und dabei 5 bis 6 mal in sich verdrehen - als ob Ihr ein Handtuch zu einer "Wurst" zusammendreht. Die Brote nochmals 20 Minuten gehen lassen und währenddessen den Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen, dabei eine feuerfeste Schale mit ca. 400 ml Wasser auf den Boden des Backofens stellen. Sobald die Backtemperatur erreicht ist, das Brot 15 Minuten bei 220°C backen, dann die Temperatur auf 190 °C reduzieren und weitere 15 Minuten backen. Denkt an den Klopftest: Auf die Unterseite des Brotes klopfen. Wenn es hohl klingt, ist das Brot fertig gebacken. Wenn nicht, sollte das Brot noch weitere 5-10 Minuten gebacken werden. Nach dem Backen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und notfalls sich selbst auf die Finger klopfen, wenn man das ofenwarme Brot am Liebsten sofort probieren möchte - es bleibt nicht bei "einfach nur probieren"!😄
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