Flaumiges Hefegebäck zur Fasnacht .
Nahezu unbemerkt und still und heimlich - zumindest hier in Nordfriesland - nähert sich die Faschingszeit ihrem jährlichen Höhepunkt. Nur noch wenige Wochen bis zum Rosenmontag und dann ist die närrische Zeit auch schon wieder fast spurlos am Norden Deutschlands vorbei gezogen. Doch nicht überall: hier und da sieht man schon erste kleine Plakate, für den Kinderfasching und in und um Husum bereitet man sich auf Faschingspartys für Erwachsene und den ersten Faschingsgottesdienst vor. Okay, eine Karnevalshochburg sind wir nicht, aber ein klein wenig geht auch hier.
"Dem Norddeutschen an sich ist Karneval viel zu kompliziert. Helau? Alaaf? Fasching? Karneval? Hier hieße alles schlicht Moin." (Verfasser unbekannt)
Ich selbst bin mit Fasching groß geworden und stand bereits im zarten Alter von zwei Jahren erstmals auf der Bühne. Wobei ich erwähnen muss, ich entstamme der alemannischen Fastnacht, die noch mehr mit dem Winteraustreiben zu tun hat und nicht so politisiert ist. Hier sieht stehen gruselige Gestalten wie Hexen, Berggeister, Teufel oder Dämonen im Mittelpunkt des Geschehens und sind in den traditionellen Masken zu sehen. Und ich habe es geliebt - angefangen vom Kinderpreismaskenball, über das "Betteln" mit den Schulkameraden, Faschingsumzüge in der Umgebung, bis zum Aufhängen der Narrenlampe und den Fastnachtsveranstaltungen im Dorf. Und ich liebe es noch immer., auch wenn ich hier im Norden nur "virtuell" teilhaben kann, aber wer weiß ... eines Tages ...
Geliebt habe ich auch das Faschingsgebäck, egal ob Berliner, Scherben oder Fastnachtsküchle. In unserem Dorf gab es zu den Veranstaltungen frisch gebackene Hefemasken mit ein bisschen Hagelzucker drauf. Ooooh was waren die lecker!
Allein der Gedanke an das lustige Gebäck machte mir so großen Appetit, dass ich nicht anders konnte, als Masken zu backen. Und was soll ich Euch sagen? Sie sind genauso fluffig lecker geworden, wie ich sie in Erinnerung habe. Ich denke, ich werde noch mehr backen in den nächsten Tagen und vielleicht kommt ja der ein oder andere Norddeutsche ganz heimlich auf den Geschmack.
Deshalb gibt es jetzt auch ganz flott das Rezept, wie immer ganz nach dem Küstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!
Hefemasken
Ergibt drei Stück
Das braucht Ihr:
Für den Teig:
400 g Mehl
1 Prise Salz
200 ml lauwarme Buttermilch
1/2 Würfel Hefe
3 Eßl Vanillezucker
2 Eßl Raps- oder Sonnenblumenöl
Zum Bestreichen:
1 Eigelb
2 Eßl Milch
Für die Deko:
1 Tl Zitronensaft
2 Eßl Puderzucker
Bunte Streusel
So geht's:
Für den Teig Mehl und Salz in einer großen Schüssel mischen.
In einer kleineren Schüssel Hefe und Vanillezucker im lauwarmen Wasser auflösen.
Hefewasser und Öl zum Mehl geben und alles zu einem festen, glatten Teig verkneten.
Den Hefeteig mit den Händen 4 - 5 Minuten lang kräftig kneten.
Teig in die Schüssel zurück geben.
Ein Geschirrtuch mit warmem Wasser gut befeuchten und die Teigschüssel damit abdecken.
Hefeteig gut 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich deutlich vergrößert hat.
Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Den Teig in drei Portionen teilen und wie auf der Fotostrecke die Masken Formen.
Jede Portion zu einem 2 cm dicken Oval ausrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. (Bild 1)
Mit einem runden Ausstecher oder einem Schnapsglas zwei Kreise ausstechen für die Augen. (Bild 2)
Mit einem scharfen Messer den Mund einschneiden und etwas auseinander ziehen. (Bild 3 und 4)
Einen der ausgestochenen Kreise halbieren. (Bild 5)
Eigelb und Milch verquirlen und die Masken damit bestreichen. (Bild 6)
Die Halbkreise als Ohren und den ganzen Kreis als Nase aufkleben und mit Eiermilch bestreichen. (Bild 7 und 8)
Die Masken nochmals 10 - 15 Minuten gehen lassen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180°C etwa 20 Minuten goldgelb backen.
Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Zitronensaft und Puderzucker zu einem glatten Zuckerguss rühren.
Die Stirn der Masken mit Zuckerguss bestreichen und mit bunten Streuseln dekorieren.
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