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AutorenbildKüstencookie

Springerle 🎄



Hurra! Es geht los! Der Startschuss für die Weihnachtsbäckerei ist gefallen. Es wird ja auch Zeit, denn schließlich sind es nur noch wenig mehr als 6 Wochen bis Heiligabend. Oft begegnet mir die Frage, ob Plätzchen bis Weihnachten halten, wenn man sie jetzt schon backt. Klare Antwort: Nein! Zumindest nicht bei mir. Das genaue Haltbarkeitsdatum von Weihnachtsgebäck konnte ich bislang noch nie ermitteln, da bei jedem Öffnen von Gebäckdosen die Kekse auf unerklärliche Weise einfach verpuffen. Ehrlich! Ich schwör's! Kennt Ihr, nä?! 😊

Andererseits muss ich sagen, dass ich auch nie ausschließlich für Weihnachten backe, sondern für die gesamte Adventszeit. Nach Feierabend ein paar Plätzchen und eine Tasse Tee, Kakao oder auch mal ein Glühwein vor dem flackernden Kamin ... das ist Winterwellness pur! 😍

Damit ich allerdings auch in der späteren Adventszeit und an Weihnachten noch etwas von meiner Weihnachtsbäckerei habe und nicht schon ab Mitte Dezember alles weggefuttert ist...oh, Entschuldigung - ich meine natürlich versehentlich verpufft..., gibt es einen einfachen Trick: Backwaren, die erst lagern müssen, bevor man sie genießen kann. Dazu gehören eindeutig Springerle. Dieses traditionelle Gebäck aus Süddeutschland schmeckt erst nach etwa zwei bis drei Wochen, denn dann erst sind die nach Anis schmeckenden Springerle weich. Vorher könnte man sie eher zum Häuser bauen oder Fenster einwerfen verwenden, so hart ist das Eischaumgebäck normalerweise frisch nach dem Backen und Auskühlen.


Auf dem Plätzchenteller fallen die Springerle durch ihre besondere Form und ihre Motive auf. Sie gehören, genau wie Spekulatius, zum sogenannten Bildgebäck. Nach dem Ausrollen wird mittels spezieller Holzmodel ein Motiv in den Teig gedrückt. Alternativ könnt Ihr auch Keksstempel verwenden. Ich habe das Glück, von meiner Oma eine Springerlerolle geerbt zu haben. Das erleichtert die Arbeit und beschert mir jedes mal schöne Erinnerungen an Oma, wenn ich damit arbeite. Mein rechteckiges Model war ein Flohmarktfund. Es hat sehr filigrane Motive, die nur dann klar und deutlich erkennbar sind, wenn die Springerle vor dem Backen richtig lange trocknen durften.

Ihren Namen bekamen sie, weil die Springerle beim Backen "aufspringen" - das heißt: Sie gehen auf und bilden ein "Füßchen". Damit das auch gut gelingt braucht das Gebäck viel Ruhezeit bereits vor dem Backen. Der Teig wird zubereitet, dann möchte er im Kühlschrank gute 2 Stunden ausruhen. Dann wird er ausgerollt und die Springerle bekommen ihr Motiv und werden ausgeschnitten. Nun wollen sie mindestens einen Tag auf dem Backblech in aller Ruhe trocknen, erst danach wird die Unterseite angefeuchtet - das geht am Besten, wenn Ihr die Springerle erst kurz auf ein feuchtes Tuch legt und dann aufs Backblech. Danach ist es Zeit zum Backen. Durch das Trocknen bleiben die Motive scharf erkennbar und durch das Befeuchten bilden sich die schönen Füßchen.

Zu Aufwändig, denkt Ihr? Nein ... es lohnt sich. Die fast weißen, wunderschönen Springerle schmecken himmlisch. Probiert sie aus. Hier kommt das Rezept - ganz nach dem Küstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!



Springerle


Zutaten:

180 - 200 g Eier (z.B. 4 Eier Größe S oder 3 Eier Größe L), zimmerwarm

500 g Puderzucker

1 Msp. Hirschhornsalz

1 Tl Rum

1/2 Tl gemahlener Anis

500 g Mehl


Für das Backblech:

1-2 Eßl Anissamen pro Backblech


Zubereitung: Die Eier hell schaumig schlagen, den Puderzucker sieben und zugeben. Die Masse gut 15 Minuten schlagen, bis sie fast weiß ist. Hirschhornsalz mit Rum mischen und zugeben. Das Mehl sieben, mit gemahlenem Anis mischen und rasch unter die Eiermasse rühren. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln, damit er nicht zu früh austrocknet und gut 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche den Teig ca. 1 cm dick gleichmäßig ausrollen. Springerlemodel/Keksstempel mit Mehl bestäuben, in den Teig drücken und wieder abnehmen. Die Formen mit einem Teigrädchen oder scharfen Messer ausschneiden. Springerle auf ein leicht bemehltes  Backblech legen und 24 – 48 Stunden trocknen lassen. Je länger, um so klarer werden die Motive. Nach dieser Zeit ein Backblech mit Backpapier belegen und die Anissamen darauf verteilen. Ein sauberes Geschirrtuch gut mit Wasser befeuchten und auf die Arbeitsfläche legen. Den Backofen auf 150 ºC Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Springerle vorsichtig auf das befeuchtete Geschirrtuch und anschließend auf das vorbereitete Backblech setzen. Die Springerle im vorgeheizten Backofen bei 150 ºC ca. 10 Minuten backen, auf 120°C runterdrehen und 20 Minuten lang weiterbacken. Die Oberseite der Springerle sollte dabei hell bleiben, die Unterseite ganz zart goldgelb werden. Nach dem Backen sofort in eine Schachtel oder ein Leinensäckchen packen und an einem kühlen, nicht zu trockenen Ort gut 2 - 3 Wochen vor dem Genießen ruhen lassen. Ihr könnt die Springerle auch in einer Blechdose zusammen mit einem Apfel ruhen lassen. Das hat den gleichen Effekt, allerdings müsst Ihr den Apfel hin und wieder austauschen, damit nichts schimmelt. Und nach der Ruhezeit? Genießen!


Einen fröhlichen Start in die Weihnachtsbäckerei wünscht Euch

Viola von Küstencookie 🎄


 



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