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Trauben-Torte 🍇

Nach einem über 125 Jahre alten Rezept.

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Vor ein paar Wochen bekam ich ein Buch geschenkt. Einfach so. An einem Sonntagnachmittag, an dem ich nicht mal mit Besuch gerechnet hätte. Und einfach, weil jemand an mich gedacht hat, als er das Buch zwischen Flohmarktartikeln entdeckt hat. Es handelt sich um den Nachdruck des Fachbuches "Neues illustriertes Conditoreibuch" von Carl Krackhart. Das Original stammt aus dem Jahr 1898. Der Nachdruck erschien knapp 100 Jahre später, im Jahr 1996.

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Schon beim kurzen Durchblättern wurde klar, dieses Buch ist ein echter Schatz und vollkommen anders, als alle Backbücher, die ich bisher in Händen hielt. Und das nicht nur wegen der alten Schrift und der wunderschönen Illustrationen im Anhang. Die vielen Rezepte verwenden zum Teil nicht nur alte Maße, wie Loth oder Schoppen, es fehlen auch Temperaturangaben. Wer hier ein wenig nach hinten blättert und eine kleine gedankliche Zeitreise von knapp 150 Jahren macht, versteht auch schnell warum:

Es gab einfach noch keine Elektroherde mit Temperaturregler. Gebacken wurde im holzbefeuerten Ofen.

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Es gehört also schon ein wenig Backerfahrung dazu, um zu wissen was "leicht anbacken" oder "in ziemlich heißem Ofen gebacken" bedeutet.

Aber ich habe mich an diese neue, bzw. alte Erfahrung gewagt. Anlass waren meine Weintrauben, die teilweise schon reif sind. Im "Neuen illustrierten Conditorbuch" habe ich nämlich ein Rezept für eine Trauben-Torte mit Baiser entdeckt, die sich sehr lecker anhörte.


Und so lautet das Rezept in Carl Krackharts "Neues illustriertes Conditoreibuch":

"Man backe einen Boden mit Rand von Mürbeteig, fertige eine Schaummasse von 8 Eiweiß, 280 Gr. Zucker, fülle einen Theil davon in eine Tüte, rühre unter die andere Masse eine auf Zucker abgeriebene Orange, sowie abgezupfte Weintraubenbeeren und streiche dieses schön glatt auf den Mürbteigboden. Mit der eingefüllt Schaummasse verziere man nun die Torte, bestäuben sie mit Zucker und lasse sie leicht anpacken. Nach dem Backen wird sie entweder mit ganzen Trauben oder einzelnen Beeren belegt und mit farbiger Marmelade verziert; auch kann man 6 - 8 Beeren an einem Träubchen lassen, daß man carameliert und oben aufstecken."

Die Torte ist mir gelungen, wie Ihr seht und so lecker, dass ich das Rezept für Euch quasi "übersetzt" habe - oder eben in die heutige Zeit übertragen. Lediglich auf die "auf Zucker geriebene Orange" habe ich verzichtet, denn damit konnte ich absolut nichts anfangen. Stattdessen habe ich ein wenig Orangenabrieb verwendet. Und hier kommt das übersetzte Rezept, wie immer ganz nach dem Küstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!


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Trauben-Torte

(Für eine Backform mit 24cm Durchmesser)


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Das braucht Ihr:

Für den Mürbeteig:

250 g Mehl

1 Prise Salz

1 Eßl Zucker

125 g kalte Butter

1 Ei


Für die Füllung:

400 g Weintrauben

8 Eiweiß

280 g Zucker

Abrieb einer halben Orange, sehr fein gerieben



So geht's:

  1. Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

  2. Eine Springform mit 24 cm Durchmesser einfetten und ausmehlen.

  3. Alle Zutaten für den Teig glatt miteinander verkneten.

  4. Den Teig ausrollen und die Backform damit auslegen, dabei einen ca. 3 cm hohen Rand stehen lassen.

  5. Den Teigboden mehrmals mit einer Gabel einstechen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C etwa 15 - 20 Minuten goldgelb backen. Danach die Temperatur auf 150°C reduzieren.

  6. In der Zwischenzeit Eiweiß mit Zucker sehr steif zu Baiser schlagen, bis Spitzen stehen bleiben. (siehe Bild 1 der Fotostrecke)

  7. Eine Hälfte des Baisers in einen Spritzbeutel füllen.

  8. Trauben mit Orangenabrieb mischen.

  9. Unter die andere Hälfte Baiser die Trauben heben. (Bild 2)

  10. Das Trauben-Baiser auf den abgekühlten Mürbteigboden geben und glattstreichen. (Bild 3)

  11. Mit dem übrigen Baiser die Torte verzieren. (Bild 4)

  12. Die Trauben-Torte bei 150°C weitere 45 Minuten backen, bis das Baiser leicht Farbe angenommen hat.

  13. Die Torte auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

  14. Mit Trauben und nach Belieben bunten Streuseln dekorieren und servieren.


Viel Spaß beim Nachbacken und guten Appetit!

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