Saftiges Herbstbrot mit einer ganz besonderen Rauchnote.
(enthält Werbung durch Verlinkung)
Die Kohlernte ist fast abgeschlossen und die Verarbeitung gehört noch immer in vielen Haushalten zum Herbst, wie bunte Blätter. Es wird gehobelt, gestampft und wochenlang fermentiert, bis aus einem zartgrünen Weißkohl ein kräftiges Sauerkraut geworden ist.
Das feine und vitaminreiche Kraut ist wohl eine der deutschesten Erfindungen überhaupt und ich bin der Meinung, es ist eine tolle Erfindung. Gerade im Herbst und im Winter ist es von meinem Speiseplan nicht wegzudenken. Schlicht und einfach mit Kassler und Kartoffelstampf, oder mal etwas anders als überbackene Krautschnecken im Pfannkuchenteig - einmal wöchentlich gibt es bei mir Sauerkraut.
"Eben geht mit einem Teller Witwe Bolte in den Keller, dass sie von dem Sauerkohle eine Portion sich hole, wofür sie besonders schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt." (aus "Max und Moritz" von Wilhelm Busch)
Ich kann die Witwe Bolte absolut verstehen und gebe ihr recht: Noch einmal aufgewärmt, schmeckt Sauerkraut noch besser, besonders, wenn es (wie man hier im Norden sagt) schön schlotzig ist. Neulich im Männerbackkurs haben wir das beliebte Kraut allerdings auf eine ganz andere Art und Weise verwendet, nämlich als Zutat in einem deftigen Brot. Kombiniert mit Rauchsalz, ein wenig Bacon und Zwiebeln ergibt das ein herrlich saftiges Brot, dass über mindestens vier Tage frisch bleibt - wenn es nicht vorher aufgefuttert ist. Dafür hätte die Witwe Bolte garantiert auch geschwärmt.
Für mein Brot habe ich ein besonders kräftiges Rauchsalz verwendet, das sogenannte Druidensalz. Dieses Salz wird etliche Stunden über Wacholderholz geräuchert und bekommt so seine dunkle Farbe und ein außergewöhnliches, intensives Raucharoma. Ich durfte dieses tolle Salz erstmals in Haithabu kennenlernen am Stand von Hindrik de Sölter. Und was soll ich Euch sagen! Ich war so begeistert, dass ich daraus gleich Rezeptideen und sogar einen kompletten Backkurs entwickelte.
Bei meinem Sauerkrautbrot unterstreicht das Druidensalz all die anderen feinen Aromen und macht es so zu etwas ganz besonderem. Zu kaufen gibt es das tolle Salz übrigens auf der Seite von Hindrik oder direkt am Stand auf Märkten, an denen er teilnimmt - da bietet sich auch gleich die Gelegenheit zu probieren. Die Termine findet Ihr ebenfalls auf der Website.
Wer keine Gelegenheit hat, dieses tolle Produkt zu bekommen, verwendet alternativ handelsübliches Rauchsalz, das es in Lebensmittelgeschäften zu kaufen gibt. Das ist auch lecker, hat aber nicht ganz das gewisse Etwas.
So, Ihr Lieben, nun aber flott zum Rezept. Und das gibt es wie immer ganz nach dem Küstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!
Sauerkrautbrot
Das braucht Ihr:
300 g Sauerkraut
1 Eßl Butter
1 rote Zwiebel, gewürfelt
100 g Bacon, gewürfelt
1 Würfel frische Hefe (alternativ 2 Beutel Trockenhefe)
1 Eßl Honig
400 ml lauwarmes Wasser
650 g Weizenvollkornmehl
150 g Dinkelmehl
1/4 Tl Druidensalz + 1/4 Tl Meersalz (alternativ: 1/2 Tl Hickory Rauchsalz)
1/4 Tl Kümmel
1/2 Tl Brotgewürz
100 g Sonnenblumenkerne
Zum Bestreuen:
2 - 3 Prisen Druidensalz (alternativ: Rauchsalz)
So geht's:
Die Butter in einer Pfanne zerlassen, Zwiebelwürfel darin glasig dünsten.
Speckwürfel zugeben und kurz andünsten.
Sauerkraut zugeben und etwa 10 Minuten garen. Abkühlen lassen auf Zimmertemperatur.
In einer kleinen Schüssel lauwarmes Wasser mit Honig mischen und die Hefe darin auflösen.
Einen Teelöffel vom Dinkelmehl zugeben und den Hefeansatz 10 Minuten lang gehen lassen.
In einer großen Schüssel Mehle, Salze, Gewürze und Sonnenblumenkerne gut mischen.
Hefeansatz zugeben und kurz verkneten.
Sauerkrautmischung zugeben und alles gut durchkneten, bis der Teig sich vom Schüsselrand löst.
Den Brotteig etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Eine Brotbackform oder einen Römertopf mit Backpapier auslegen.
Den Teig ohne weiteres kneten einfüllen und nochmals 15 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Das Brot mit etwas Rauchsalz bestreuen und in den Backofen geben.
Auf der zweiten Schiene von unten zunächst 10 Minuten lang bei 220°C backen.
Dann die Backtemperatur auf 200°C reduzieren und 40 Minuten lang weiter backen.
Das Brot nach der Backzeit aus der Backform nehmen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.
Mit Butter oder milden Käsesorten servieren.
Viel Spaß beim Backen und guten Appetit!
*) Die Gesetzgebung in Deutschland fordert die Erfüllung einer Kennzeichnungspflicht, wenn man in seinem Blog andere Seiten verlinkt - sprich Werbung macht. Dieser Pflicht komme ich hiermit nach: Dieser Beitrag enthält Links zu Seiten von Kooperationspartnern von Küstencookie. Die tun nix! Wer nicht mag, muss nicht draufklicken, verpasst aber dafür tolle Seiten, Tipps und noch tollere Menschen, die dahinter stecken.
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